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Phubbing: Du kannst es einfach nicht lassen

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Montags gehe ich immer mit drei Kollegen zusammen in die Kantine zum Mittagessen. Wir unterhielten uns darüber, was wir am Wochenende gemacht hatten und während Lukas vom Ausflug an den See erzählte, zog Julian sein Galaxy S6 heraus und tippte darauf herum. Offensichtlich hatte der Kollege meinen Smartphone-Knigge nicht gelesen, sonst hätte er früher bemerkt, wie unhöflich er sich gerade verhält.

Irgendwann war unser Gespräch beendet und Julian hatte noch nicht einen einzigen Satz gesagt. Als er dann irgendwann doch bemerkte, dass wir alle still geworden waren und ihn ansahen, grinste ich zu ihm herüber: “Phubbing ist total unhöflich!” “Wie, Phubbing? Was soll das denn sein?”

 

Schlechte Angewohnheit Phubbing

 

Phubbing ist eine Wortkombination aus “phone” für Telefon und “snubbing” für “Abweisung”. Gemeint ist genau das, was mein Arbeitskollege beim Mittagessen die ganze Zeit getan hatte: die Angewohnheit, ständig auf das Smartphone zu schauen und dadurch seine Gesprächspartner zu vernachlässigen.

Wer mitten in einer Unterhaltung das Smartphone aus der Tasche holt und eine SMS schreibt oder durch soziale Netzwerke surft, gilt als äußerst unhöflich und vor allem abweisend. Wir glauben immer, wie seien zu Multitasking fähig, aber in Wirklichkeit vertiefen wir uns ja dann doch eher ins Smartphone und nehmen kaum noch wahr, was um uns herum passiert.

Unhöflichkeit ist natürlich kein Phänomen der modernen Gesellschaft. Vor dem Smartphone haben sich Eheleute am Frühstückstisch eben hinter ihren Zeitungen versteckt, heute twittern wir nebenher. Schlechte Angewohnheiten bleiben schlechte Angewohnheiten – egal, ob analog oder digital.

 

Phubbing: Diese Gegenmaßnahmen helfen

 

Das Smartphone bringt ganz neue Möglichkeiten der Kommunikation und Kontaktaufnahme. Gerade soziale Netzwerke ermöglichen das ständige Kommunizieren mit Freunden, die sich am anderen Ende der Welt befinden. Das ist eine tolle Entwicklung, trotzdem solltest du nicht vergessen, dass du auch noch ein Leben neben dem Smartphone hast und Menschen, die dir gegenübersitzen, nicht das Gefühl geben solltest, du schätzt ihre Anwesenheit nicht.

Im Kollegenkreis haben wir jetzt eine ganz einfache Anti-Phubbing-Maßnahme ausgemacht: Einfach mal stecken lassen. Für die Zeit des gemeinsamen Mittagessens bleiben alle Smartphones in der Tasche. Eine Stunde lang gibt es keine E-Mails, keine Facebook-Statusmeldungen und keine Instagram-Bilder. Das klingt total simpel, ist aber anfangs echt ungewohnt. Trotzdem lohnt es sich: Wir Jungs kriegen jedenfalls wieder viel mehr voneinander mit.

 

 

 


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